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Die Hauptdarsteller des Waldes

Rund 35 verschiedene Baumarten sind im Einzugsgebiet der Forstbetriebsgemeinschaft Arlesheim Münchenstein zu finden – darunter auch viele Raritäten.

Folgende vier Baumarten prägen unseren Wald am meisten:

Buche

Die Buche – genauer gesagt die Fagus sylvatica, also die Rotbuche – ist mit einer Präsenz von 41 Prozent in Münchenstein respektive sogar 59 Prozent in Arlesheim nicht nur die mit Abstand am meisten verbreitete Gattung Im Forstbetrieb, sondern auch in weiten Teilen Europas. Gesamtschweizerisch beträgt ihr Anteil rund 20 Prozent. Ihren Namen hat die Rotbuche von der leicht rötlichen Färbung des Holzes.

Mit dem Bretterholz, das aus einem Buchenstamm erarbeitet wird, kann ungefähr ein Erlös von 80 Franken erzielt werden. Momentan sind regionale Bestrebungen im Gang, um die Buche vermehrt als Bauholz zu positionieren. Grund hierfür ist die Tatsache, dass rund die Hälfte des Stammholzes hiesiger Buchen im südbadischen Raum verarbeitet und die andere Hälfte bis nach Asien verschifft wird. Grund hierfür ist weniger die mangelnde Nachfrage, sondern vielmehr ein zunehmender Mangel an Sägewerken. Eine bessere regionale Nutzung und somit die Eliminierung von langen Transportwegen wäre mehr als wünschenswert. Mit der Aktion „Unser Saal mit unserer Buche“ hat die Bürgergemeinde Arlesheim eine Kampagne zur Förderung von Buchenholz lanciert. Diese zielt darauf ab, für den Bau des neu geplanten Gemeindesaals einheimisches Buchenholz zu berücksichtigen. Generell soll aufgezeigt werden, welche hervorragenden Eigenschaften Buchenholz als Bauwerkstoff mitbringt – z. B. in Sachen Belastbarkeit und Brandfestigkeit. Dies ist noch längst nicht in allen Köpfen angekommen, allerdings existiert mit dem neuen Gebäude des Unternehmens Weleda in Arlesheim bereits ein „Leuchtturm“-Bau im Perimeter.

Buchenholz ist nicht nur bestens als Baumaterial geeignet, sondern auch ein optimaler Energielieferant. Hierzu tragen unter anderem auch die guten Eigenschaften zur Spaltbarkeit bei – ganz im Gegensatz zur harten Eiche.

Eiche

Die Eichen sind in Arlesheim mit einem Anteil von 15 % vertreten, was unter anderem mit einem Naturschutzperimeter zusammenhängt, der stark von Eichen geprägt ist. In Münchenstein macht die Eiche 11 % des gesamten Baumbestandes aus. Gut erkennbar sind sie nicht nur an ihren charakteristischen Blättern, sondern auch an ihren Früchten: den Eicheln. Die Kronen von ausgewachsenen Eichen sind wahre Biotope: Hier finden über 1‘000 Insektenarten ein Zuhause.

Das dunkle Holz der Eiche ist zurzeit vor allem als Material für Möbel, Türen und Parkettböden gefragt; ebenso als Produktionsmaterial für Barrique-Fässer, in denen hochwertige Weine reifen. Als Brennholz eignet sich die Eiche nur, wenn das Holz vorgängig einen längeren Trocknungsprozess erlebt hat.

Ahorn

Der Ahorn weist weltweit eine riesige Vielfalt von über 200 Arten auf, die in Europa aber aufgrund der Eiszeiten auf ein Minimum reduziert sind. In Münchenstein ist er mit einem Anteil von 15 Prozent deutlich präsenter als in Arlesheim, wo er lediglich einen Anteil von 5 Prozent ausmacht. Der Ahorn ist meistens in den jüngeren Waldbeständen anzutreffen, da vor rund 100 Jahren in erster Linie die Buche als Brennholzlieferant gefördert wurde.

Als beliebtes Holz für Möbel und Inneneinrichtungen hat die Eiche dem Ahorn in den vergangenen Jahren den Rang abgelaufen. Das dunklere Eichenholz wird dem Ahorn - das hellste Holz der hiesigen Wälder - vorgezogen. Gleichwohl kommt für Böden, Türen, Täfer und Möbelfronten zum Einsatz und hat eine wichtige Funktion für die Fertigung von Musikinstrumenten wie Gitarren und Geigen.

Föhren

Die Laubbäume im hiesigen Wald sind naturbedingt klar in der Überzahl. Darüber hinaus sollen aber auch die Nadelbäume nicht vergessen werden, von denen die Föhre der häufigste Vertreter ist – mit 7 Prozent Anteil in Münchenstein und 4 Prozent in Arlesheim. Die Föhre liefert optisch einen wertvollen Kontrast zum Gros der Laubbäume, wächst höher und verfügt zumeist über eine markante, schiefe Spitze. Ein Hotspot für Föhren ist der Auwald in Münchenstein, wo die Böden sehr trocken sind. Dies stellt für die Föhre kein Problem dar. Deshalb trifft man sie oft auch im Umfeld von Felsvorsprüngen an.

Das Holz der Föhre hat eine lange Tradition für die Nutzung als Fensterholz, die aber auf dem absteigenden Ast ist, da sich die heute üblichen Anstriche der Fensterrähmen nicht mit der typischen Verharzung vertragen. Verwendet wird Föhrenholz häufig für den Bau von Dachstöcken sowie für Wegpfähle.