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Unverzichtbare Freiwilligenarbeit

An Frontagen und Naturschutzanlässen leistet die Bevölkerung einen wichtigen Anteil zur Hege und Pflege des Waldes. Das gemeinsame Anpacken im Wald ist auch zu einem geselligen Miteinander geworden, auf das viele nicht mehr verzichten möchten.

Rund um Ostern lädt die Bürgergemeinde Arlesheim jeweils zu den sogenannten Frontagen. An zwei aufeinander folgenden Samstagvormittagen finden sich dann  freiwillige Helferinnen und Helfer ein, um diesen voll und ganz der Pflege des Waldes zu widmen.
Entstanden ist die Idee Mitte der 1980er-Jahre um den roten Zahlen der Waldbewirtschaftung etwas entgegenzusetzen. Je nach Kenntnisstand und Kraft ist für jeden eine Tätigkeit dabei – auch für die Jüngsten: Holz schlagen, Wege machen, Brennholz bereitstellen für die öffentlichen Feuerstellen und das Anpflanzen von Jungbäumen sind z. B. Tätigkeiten, die an den Frontagen geleistet werden. Der heutige Bürgerratspräsident Stephan Kink erinnert sich noch bildhaft an die Premiere im Jahr 1986: „Trotz schlechter Witterung und beissender Kälte fanden sich am Morgen über 30 Personen ein und packten mit an. Gegen Mittag genossen wir alle zusammen eine Suppe mit Spatz und es begann sogar zu schneien. Eine schöne Ambiance und das gute Gefühl für alle, etwas Wichtiges geleistet zu haben.“   

Der etwas in die Jahre gekommene Begriff „Frontage“ täuscht darüber hinweg, dass die Helferinnen und Helfern aus eigenen Stücken und gerne kommen – viele sind seit Jahren oder gar Jahrzehnten Stammgäste. Rund 80 Personen verschiedenen Alters nehmen heute jeweils an den Frontagen teil und nutzen hier auch die Möglichkeit, den direkten Draht zu Förster und Bürgergemeinde zu pflegen. „Es herrscht jeweils eine sehr familiäre Stimmung und in all den Jahren hat sich bislang nie ein Unfall ereignet“, sagt Stephan Kink.  

Das gilt auch für Münchenstein, wo ebenfalls einmal im Frühling und einmal im Sommer ein solcher ehrenamtlicher Morgen für den Wald stattfindet. Auch hier fallen ungefähr die gleichen Arbeiten an, koordiniert vom Revierförster. Zusätzlich wird hier auch die Pflege der Weihnachtsbaumzucht in der Au betrieben und gegen Neophyten vorgegangen.

Ebenfalls einmal pro Jahr, meistens gegen Ende Oktober bis Anfang November, findet in Münchenstein der Naturschutztag statt, der von der Freiraum- und Naturschutzkommission organisiert wird. Neben vielen weiteren Organisationen ist hier auch die Forstbetriebsgemeinschaft beteiligt und es werden dementsprechend Arbeiten im Wald ausgeführt - allerdings nicht ausschliesslich. Im Jahr 2017 kümmerte sich beispielsweise eine Gruppe der rund 50 Helferinnen und Helfer um die Ausmähung von Brombeeren beim Eichenwald Munimatt und an verschiedenen Stellen, die stark frequentiert sind, wurde der Wald von Abfall befreit. Mit dem Sponsoring von Znüni und Mittagessen honorieren Bürgergemeinde und Einwohnergemeinde den wertvollen uneigennützigen Einsatz.

Ob bei den Frontagen oder am Naturschutztag: Der ehrenamtliche Einsatz wird jeweils mit einem gemeinsamen offerierten Mittagessen beschlossen und verdankt. Hier sind schon viele Bekannt- oder Freundschaften entstanden und gerade von neuen Bürgerinnen und Bürgern wird der Anlass rege besucht.